Ausgangspunkt der eigens für den Pavillon konzipierten Installation ist die Textilie als zweite Hülle des Körpers. Im Innenraum des Nebenhauses verdichtet Emese Kazár biografisches Material mit der Tradition der Bilderzählung der italienischen Freskenmalerei des 14. und 15. Jahrhunderts, in der das gemalte Haus – etwa bei Filippo Lippi oder Giotto – zum Erzählraum wird.
Ausstellungsansichten: Jens Weyers, Reprofotografie: Emese Kazár
Ausstellungsansichten: Kunsthalle Bremen, Foto: Tobias Hübel
"Für die Räumlichkeiten der Kulturkirche St. Stephani Bremen hat Emese Kazár eine Werkgruppe geschaffen, die sich motivisch an Jesus-Darstellungen aus der Zeit zwischen 1435 und 1556 orientiert. Es sind konkrete Bildzitate nach Werken von Rogier van der Weyden, Andrea Mantegna, Giovanni Bellini (und Werkstatt), Antonello da Messina, Vittore Carpaccio, Raffael, Hans Holbein dem Jüngeren, und Marten van Heemskerck.
Kazárs Bildfindungen nehmen die alte Tradition von Verhüllung und Enthüllung des Leibes Christi auf. Dabei sind Textilien mal gemaltes Bildmotiv, mal bildgebendes Material, mal beides."
„Der Tradition westlicher Malerei verbunden, greift die in Ungarn geborene Künstlerin Emese Kazár die althergebrachte Verflechtung zwischen Textilien und Kunst in ihrem Bilderzyklus Outside aus dem Jahr 2017 pointiert auf. Die aus zwölf Bildern bestehende Serie zeigt maschinell gewebte Stoffe unterschiedlicher Farbe, Qualität und Textur, die auf kleinformatige Keilrahmen aus Holz gespannt sind. Die Stoffe, die von der Künstlerin weder grundiert noch in irgendeiner Weise bearbeitet worden sind, zeigen neben ihrer konstitutiven Farbigkeit und Struktur formale Besonderheiten, die deren allgemeine Erscheinung prägen.“ [...]
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Emese Kazár
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